In wenigen Tagen beginnt für die Panther Rookies mit dem Viertelfinale der Play-offs 2016 gegen die U19 der Wiesbaden Phantoms der zweite – und durchaus wichtigere – Teil der laufenden Saison. Anders als noch während der unfreiwillig verkürzten Gruppenphase gibt es hier für die Mannschaft keine „zweite Chance“. Eine Niederlage – und die Möglichkeit auf den Gewinn des Junior Bowls XXXV ist hin. Aber wenn bereits Coaches im Mutterland des American Footballs die bei den Düsseldorf Panthern erlernten footballerischen Fähigkeiten unserer beiden Rookies Jannik Rah (Jahrgang 1999, Running Back) und Leo Ziepser (Jahrgang 1998, Wide Receiver) während der jeweils rund einjährigen Aufenthalte in Übersee loben, dann sollten wir eigentlich am Wochenende zuversichtlich in Richtung der hessischen Landeshauptstadt blicken können.
Panther: Hallo Jannik. Seit wann bist du Spieler bei den Düsseldorf Panther und welche Teilbereiche hast du dabei durchlaufen (z. B. Flaggies, U14, etc.)?
Jannik: Ich bin seit Januar 2006 bei den Panthern. Damals habe ich bei den „Flaggies“ angefangen und bin jetzt aktuell in der U19 angekommen.
Panther: Welche Position(en) hast du dabei schon gespielt?
Jannik: In meinen ersten Jahren wurde ich als Quarterback und auch als Halfback eingesetzt. Als ich älter wurde, habe ich dann Linebacker und vor allem Defense Back gespielt.
Panther: Über welche Zeit bis du in den USA gewesen?
Jannik: Mein Aufenthalt dort hat im August 2015 begonnen. Zurück in Deutschland bin ich jetzt wieder seit Anfang Juni!
Panther: An welcher High School warst du und in welchem Ort bzw. Bundesstaat hast du gelebt?
Jannik: Ich habe bei den Eureka Bowdle Patriots gespielt, das Team der Eureka Highschool im Bundesstaat South Dakota.
Panther: Wie wurde das Austauschprogramm organisiert und finanziert? Passierte das auf privater Ebene oder auch über die Panther?
Jannik: Ich bin über eine Organisation in die USA gekommen, an die meine Eltern sich gewandt haben, weil sie solche Austauschprogramme organisieren!
Panther: Wie heißt deine Gastfamilie, bei der du dann in Eureka gelebt hast?
Jannik: Meine Gasteltern waren Nick und Kelsey Weismantel, mein Gastbruder heißt Tate. Bald erwartet die Familie noch Zuwachs durch eine Tochter bzw. Schwester für Tate, was mich sehr freut.
Panther: Welche Position(en) hast du im dortigen Football-Team gespielt?
Jannik: Ich habe hauptsächlich Linebacker gespielt, aber auch in der Defense Line.
Panther: Was haben die Coaches über deine Football-Erfahrung gesagt? Sind sie z. B. beeindruckt von bereits vorhandenen Fähigkeiten?!
Jannik: Meine Coaches waren sehr beeindruckt von der sportlichen Ausbildung, die es hier in Deutschland gibt. Sie haben mich sehr gelobt und als Unterstützung für ihr Team angesehen. Aus diesem Grunde durfte ich immer als Starter auflaufen.
Panther: Erzähle uns bitte etwas über deine Zeit in deiner Gastfamilie. Wie ist der Tagesablauf? Gibt es Kinder, auf die du dort aufgepasst hast? Wie bist du aufgenommen worden? Was macht die Familie aus bzw. so besonders für dich?
Jannik: Die Zeit bei meiner Gastfamilie hat mir wirklich sehr gut gefallen. Es war eine großartige Erfahrung, die mir meine Eltern ermöglicht haben. Zum Tagesablauf: Ich bin um kurz vor 7.00 Uhr aufgestanden und um 8.15 Uhr zur Schule gegangen, die zehn Minuten später begonnen hat. Nach der Schule war dann entweder Football- oder aber Leichtathletik-Training vorgesehen, ganz nach Saison.
Im Anschluss bin ich für ca. zwei Stunden in den Kraftraum gegangen und habe dort mein eigenes Programm durchgezogen. Mit meiner Gastfamilie habe ich aber auch ziemlich viel privat unternommen. So haben wir z. B. Spiele von allen großen Sportarten in den USA besucht – NFL, NBA und auch MLB.
Panther: Was kannst du uns über deine Highschool sagen, über die Abläufe und deine Klassenkameraden?
Jannik: Meine Schule dort war eine sehr kleine Schule, wobei aber meine Klasse mit 16 Schülern schon die größte an der ganzen Schule war. Die Schüler, aber insbesondere auch die Lehrer, waren sehr nett und haben für mich diese einzigartige Erfahrung abgerundet.
Panther: Vielen Dank Jannik für deine ausführliche und interessante Schilderung. Was kannst du anderen interessierten Kids mit auf den Weg geben, die einen solchen Schritt ebenfalls machen wollen?
Jannik: Meine wichtigste Nachricht ist, immer positiv zu bleiben. Das ist wirklich enorm wichtig! Sollte mal etwas nicht stimmen, so könnt ihr sicher sein, dass eure Gastfamilie für euch da ist – jedenfalls habe ich diese Erfahrung machen dürfen. Macht euch Freunde, genießt die Zeit und denkt darum nicht über eure Abreise nach, bevor diese auch ansteht!
Nahezu zeitgleich war auch sein Mannschaftskollege Leo Ziepser in den USA. Da zwischen ihren jeweiligen Aufenthaltsorten jedoch fast 1.700 Meilen liegen, ist nicht davon auszugehen, dass sie sich während der vergangenen Monate in den USA getroffen haben. Um so mehr haben sie sich sicherlich in der Zwischenzeit über ihre Erfahrungen und Erlebnisse ausgetauscht.
Panther: Hallo Leo. Seit wann bist du Spieler bei den Düsseldorf Panther und welche Einheiten hast du dabei durchlaufen (z. B. Flaggies, U14, etc.)?
Leo: Ich habe vor etwa vier Jahren mit dem American Football angefangen und dabei als Einstieg direkt die Panther gewählt, damals noch bei der U14.
Panther: Welche Position(en) hast du dabei schon gespielt?
Leo : In meinen ersten Wochen habe ich Wide Receiver gespielt, dann kam ein Wechsel auf Free Safety. In der U19 bin ich dann später wieder als Wide Receiver eingesetzt worden.
Panther: Über welche Zeit bis du in den USA gewesen?
Leo: Mein Aufenthalt dort ging von Juli 2015 bis Juni 2016.
Panther: An welcher High School warst du und in welchem Ort/Bundesstaat hast du gelebt?
Leo: Ich war Gastschüler auf einer private Schule in Cheasepeake/Virginia und zwar die Atlantic Shores Christian School. Der Name meines Teams dort ist Seahawks.
Panther: Wie wurde das Austauschprogramm organisiert und finanziert? Passierte das auf privater Ebene oder auch über die Panther?
Leo: Mein Austauschprogramm habe ich privat mit meinen Eltern organisiert. Vorher haben wir uns bei Freunden informiert, die ein solches Austauschjahr schon mitgemacht haben
Panther: Wie heißt deine Gastfamilie, bei der du dann in Cheasepeake gelebt hast?
Leo: Meine Gastmutter heißt Devon, mein Gastvater Marshall und mein Gastbruder Kane.
Panther: Welche Position(en) hast du im dortigen Football-Team gespielt?
Leo: In der Offense habe ich WR/TE gespielt, in der Defense zusätzlich OLB, zudem war ich auch im Kick-off Team.
Panther: Was haben die Coaches über deine Football-Erfahrung gesagt? Sind sie z. B. beeindruckt von bereits vorhandenen Fähigkeiten?!
Leo: Die Coaches waren von der Technik überrascht, die ich beherrschte und aus Deutschland mitgebracht habe. Ich glaube, dass sie dies nicht erwartet haben. Gleiches gilt für mein Erkennen von Defense Formationen.
Panther: Erzähle uns bitte etwas über deine Zeit in deiner Gastfamilie. Wie ist der Tagesablauf? Gibt es Kinder, auf die du dort aufgepasst hast? Wie bist du aufgenommen worden? Was macht die Familie aus bzw. so besonders für dich?
Leo: Die Zeit mit meiner Gastfamilie ist unbeschreiblich und wird mir immer in Erinnerung bleiben. Mein Tagesablauf unter der Woche war stets gleich. Am Morgen ging es zur Schule, die um ca. 15.15 Uhr endete. Im Anschluss war bis etwa 17.30 Uhr Football-Training. Dann wurden mein Gastbruder und ich abgeholt; machten Hausaufgaben oder lernen noch offenen Unterrichtsstoff. Meine Gastfamilie hat mich wirklich sehr gut aufgenommen und ich konnte bereits am Anfang meines Aufenthaltes eine sehr gute Beziehung herstellen. Sie haben mich direkt als Familienmitglied aufgenommen und mir niemals das Gefühl gegeben, dass ich „nur“ ein Gast in ihrem Hause bin!
Panther: Was kannst du uns über deine Highschool sagen, über die Abläufe und deine Klassenkameraden?
Leo: Der Ablauf dort ist ganz anderes als an den Schulen hier in Deutschland. So habe ich z. B. nur insgesamt sieben Fächer, aber diese täglich 50 Minuten lang. Der Unterricht beginnt um 8.15 Uhr und endet um 15.15 Uhr – nach vier Unterrichtsstunden gibt es eine Mittagspause von 30 Minuten. Was mir auch sehr gefallen und unheimlich geholfen hat, war die Aufgeschlossenheit meiner Mitschüler. Dies hat mir gerade auch den Einstieg in meinen ersten Tagen dort sehr erleichtert!
Panther: Wie dürfen wir uns das Leben dort, die Menschen um dich rum und deinen Wohnort vorstellen?
Leo: Der Wohnort ist sehr ländlich gelegen, aber auch sehr schön. Es bedeutet aber auch, dass alles mit dem Auto erledigt wird. Da ich aber noch keinen Führerschein besitze ist es so, dass ich immer gefahren werden musste. Hier habe ich natürlich große Unterstützung durch meine Gasteltern erfahren.
Was die Menschen dort betrifft, so sind diese, wie schon kurz beschrieben, sehr aufgeschlossen und interessiert woher man kommt und warum man an diesem Programm teilnimmt. Ein großer Dank gilt auch an dieser Stelle meinen Coaches im Football-Team, die mir von Anfang an sehr geholfen und mich auch schnell integriert haben.
Panther: Vielen Dank Leo für deine ausführliche und interessante Schilderung. Was kannst du anderen interessierten Kids mit auf den Weg geben, die einen solchen Schritt ebenfalls machen wollen?
Leo: Was ich anderen zukünftigen Austauschschülern mit auf den Weg geben möchte ist, dass man einfach offen sein muss, auf die Leute vor Ort zugeht und sich über diese grandiose Möglichkeit freut, solche Erfahrungen machen zu können.
Und: Wenn man einen Sport betreibt, der im Herbst gespielt wird, also am Anfang des dortigen Schuljahres, so findet man sehr schnell Kontakt und gute Freunde, bevor es in der Schule los geht. Das hat mir sehr geholfen, denn ich kannte ja bereits das ganze Football-Team, bevor das Schuljahr begonnen hat!