Lars Trömel – international erfahrener neuer Headcoach der U19 der Düsseldorf Panther
Innerhalb der immer wieder als sehr erfolgreichen beschriebenen Jugendarbeit der Düsseldorf Panther, dem ältesten Footballverein in Deutschland, sind die Rookies der U19 nahezu ununterbrochen in der höchsten Jugendliga, der GFL‑J, aktiv. Nachdem nun nach dem Ende der Spielzeit 2015 der Vorstand der Panther die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Headcoach Mario Schulz in beiderseitigem Einvernehmen beendet hat, war man einige Wochen lang auf der Suche nach einem geeigneten Nachfolger. Diese verantwortungsvolle Aufgabe hat nun – ausgestattet mit dem einstimmigen Vertrauen des Vorstands – ab sofort Lars Trömel (40) übernommen, der sich auch direkt schon voller Begeisterung mit der Schaffung aller Voraussetzungen für eine effektive Saisonvorbereitung beschäftigt. Trotzdem haben wir etwas Zeit für ein kurzes Interview gefunden, um den neuen HC der U19 allen Panther-Fans und sonstigen Football-Interessierten vorzustellen.
Panther: Wie kam der Kontakt zu den Düsseldorf Panthern zustande?
Trömel: Die erste Kontaktaufnahme passierte über Steve Tang, mit dem ich bereits einige Male zusammengearbeitet habe. Dann haben wir festgestellt, dass Bjorn Dhonau, der mit mir zusammen in Braunschweig gespielt hat, Panther-Vorstandsmitglied ist, beziehungsweise zu dem Zeitpunkt war. Die ersten Gespräche habe ich dann mit Michael Wevelsiep geführt und wir waren uns sofort sympathisch und – was viel wichtiger ist – inhaltlich nah.
Panther: Was machst Du beruflich, wenn Du Dich nicht gerade in Deine neue Aufgabe bei den Panthern einarbeitest?
Trömel: Beruflich bin ich als Lehrer für Englisch und Sport an einer Realschule in Kaarst tätig sowie als Fachleiter für Englisch in Solingen und als Dozent an der Deutschen Sporthochschule Köln.
Panther: Du arbeitest also hauptberuflich hier in der Nähe, so dass Dein Lebensmittelpunkt sicherlich auch unweit davon ist und keine überlangen Fahrzeiten zu den Trainings mit der Mannschaft anfallen.
Trömel: Ja, das stimmt. Ich möchte ja die Zeit zwischen Feierabend in meinem Beruf und dem Training mit meinen Jungs nicht unnötig auf der Autobahn verbringen – und ein Privatleben habe ich ja auch noch (lacht).
Panther: Seit wann beschäftigst Du Dich aktiv mit dem Thema „American Football“ – will sagen: Welche Stationen kennzeichnen Deine Spielerkarriere?
Trömel: Begonnen habe ich 1991 in der Jugend der Darmstadt Diamonds, also zu einer Zeit, in der noch nicht in Altersklassen wie U15, U17 oder U19 unterschieden wurde. 1994 wechselte ich dort in die erste Mannschaft, die in der Südgruppe der GFL‑2 zu Hause ist. Weitere Stationen meiner aktiven Laufbahn führten mich zu den Nürnberg Rams (damals noch in der GFL Süd) und zu den Bolzano Giants in der ersten italienischen Liga.
1999 verließ ich dann wieder das Land am Mittelmeer, um für die nächsten fünf Jahre bei den Braunschweig Lions – damals noch ohne ihren heutigen Namensponsor – zu spielen. Nach dem Gewinn von German- und Euro-Bowls habe ich dort die aktive Spielerkarriere dann beendet.
Panther: Aber dann war Deine Affinität zu Amerikas beliebtester Sportart noch nicht vorbei, denn sonst würden wir heute wohl nicht hier sitzen. Wie und wo ging es also dann für Dich als Coach auf der anderen Seite der Spielfeldbegrenzung weiter?
Trömel: Zunächst blieb ich weitere zweieinhalb Jahre in Braunschweig bei den Lions, wo ich als HC die sportliche Verantwortung für den Senior Flag Football in diesem Verein hatte. Später zog ich dann nach Köln, um für die NFL Europa und NFL International Talentsichtung und Talentförderung zu betreiben. Dies machte ich ebenfalls zweieinhalb Jahre, bis dann leider die Liga geschlossen wurde.
Darauf folgten zwei Jahre als Headcoach der Maastricht Wildcats Juniors und als Defense Coordinator der ersten Mannschaft. Zuletzt war ich vier Jahre Headcoach der U19 der Langenfeld Longhorns. Zudem bin ich seit zwei Jahren im Coaching Staff der Green Machine U19, der Auswahlmannschaft von NRW, aktiv.
Schon seit 2005 habe ich einen Lehrauftrag für American Football an der Deutschen Sporthochschule Köln und bilde seit 2007 beim AFV NRW auch Trainer mit aus.
Panther: Dir nun das Jugendprogramm der Panther erklären zu wollen, wäre sicherlich so, als wollte man „Eulen nach Athen tragen“. Aber welche Football-Philosophie möchtest Du zukünftig mit Deiner Arbeit den Jugendlichen zwischen 16 und 19 Jahren vermitteln?
Trömel: Ich möchte das beste aus dem Programm herauszuholen, und das sportlich wie auch gemeinschaftlich. Denn auch, wenn wir hohe Ansprüche haben, was die Qualität des Footballs betrifft, so wollen wir auch gemeinsam als Team wachsen. Schließlich betreiben wir Football in unserer Freizeit, weil wir den Sport lieben. Und es geht darum, uns zusammen, aber auch jedem Einzelnen schöne Erfahrungen und Erinnerungen zu ermöglichen. Jeder sollte ein wichtiger Teil des Teams werden und dabei persönlich wachsen.
Panther: Was reizt Dich besonders an Deiner neuen Aufgabe?
Trömel: Ich bin hoch motiviert, Teil eines so guten Programms zu sein. Speziell die Panther-Jugend ist und war schon immer eine Macht im Jugendfootball. Wir haben eine Menge talentierter Spieler und Coaches und wir wollen auf den bereits bestehenden sehr guten Strukturen aufbauen und das volle Potenzial ausschöpfen.
Zudem habe ich eine spezielle Verbindung zum Verein: Als ich anfing Football zu spielen, standen wir mit unserer Jugend im Finale. Leider haben wir es verloren – und zwar gegen die Panther.
Panther: Wie sieht es mit dem Trainerteam aus, das Dich bei Deiner Arbeit mit den Jungs unterstützen wird?
Trömel: Gleich zu Beginn habe ich eine Menge Leute im Verein kennengelernt, die alle zielgerichtet arbeiten, um das gesamte Jugendprogramm nach vorne zu bringen. Ich würde herzlich aufgenommen und – was für mich am wichtigsten ist – die Spieler sind talentiert und höchst motiviert. Das Training war von Anfang an sehr intensiv, das liebe ich. Bezüglich der genauen Zusammensetzung „meiner“ Trainer-Crew kann ich zum jetzigen Zeitpunkt keine verlässlichen Angaben machen, da hier noch diverse Gespräche mit den Coaches der einzelnen Mannschaftsteile geführt werden müssen.
Panther: Was sollen denn nun die Nachwuchs-Footballer machen, die nach dem Lesen dieses Interviews unbedingt den Kontakt zu den Panthern aufnehmen möchten?
Trömel: Wir befinden uns momentan in der Off-Season, um die konditionelle und athletische Basis für die Saison 2016 zu legen. Wir trainieren dafür dienstags und donnerstags von 18.30 bis 20.30 Uhr an der ESPRIT Arena. In der zweiten Oktoberhälfte, also nach den Herbstferien von NRW, werden wir ein Meeting für interessierte Spieler anbieten. Die Details dazu müssen aktuell noch intern diskutiert und festgelegt werden.
Damit jeden potentiellen Panther-Spieler diese wichtige Teaminfo aber auch erreicht, soll er seine Kontaktdaten völlig unverbindlich an mich schicken. Meine E‑Mail-Adresse lautet: . Ich melde mich dann garantiert, sobald wir im Vorfeld alles organisatorisch geklärt haben.
Panther: Vielen Dank für dieses sehr interessante Gespräch und viel Erfolg bei der Umsetzung Deiner Ideen und Wünsche, Lars.
Trömel: Auch an Dich Peter, vielen Dank für Deine Zeit. Ich freue mich auch schon auf eine angenehme Zusammenarbeit.