Die Düsseldorf Panther sind in diesem Jahr wahrlich nicht zu beneiden. Eilten sie im letzten Jahr in der GFL2 noch von Erfolg zu Erfolg, lernen sie in diesem Jahr die Kehrseite der Medaille in der höchsten deutschen Spielklasse, der GFL, kennen. Spieltag zu Spieltag und Woche zu Woche steckt das Team des Traditionsclubs aus der Landeshauptstadt zum Teil deftige Niederlagen ein und deshalb stehen die Raubkatzen mit 0:20 Punkten einsam am Tabellenende. Schon fünf Punkte sind es in der Tabelle bis zum Vorletzten und Gegner am kommenden Samstag ab 17 h im Benrather Stadion, den Potsdam Royals. Das ist Grund genug ein wenig Hoffnung zu schöpfen. Die schöpft auch Panther-Headcoach Tim Johnson: „Die Royals sind ein gutes Football-Team, das unseren vollsten Respekt hat. Aber wir bereiten uns auf einen Sieg gegen Potsdam vor, weil das Team sich und unseren Fans zeigen möchte, wie sehr wir uns in kurzer Zeit verbessert haben. Wir hoffen, dass die Panther-Fans das Spiel am Samstag besuchen werden, um unseren ersten Sieg zu feiern und zu unterstützen.“
Genauso wie die Panther sind die Royals natürlich auch mit ihrem Tabellenplatz sehr unzufrieden. Feierte man in der Nähe von Berlin noch im Juni mit einem 62:12 gegen die Amsterdam Crusaders im Eurobowl nach dem Gewinn des EEl im Vorjahr den zweiten internationalen Titel, ist seitdem Tritesse in Potsdam angesagt. Neben dem Hinspielsieg gegen die Panther (34:17) gewannen die königlichen aus Potsdam nur noch gegen die Berlin Rebels (30:17) und teilten sich die Punkte mit den Kiel Baltic Hurricanes (28:28). Nur eine Siegesserie zum Saisonendspurt, die – so der Wunsch der heutigen Gäste hier in Düsseldorf beginnen soll – könnte noch ein Happyend in Form des Sprungs an Köln und Berlin vorbei auf Platz vier bringen. Auch wenn sportliches Abschneiden immer mehr als nur eine Ursache hat, lässt sich der Grund für die (von den Royals und eigentlich allen Beobachtern) unvermutet schwachen Ergebnisse einfach zusammenfassen: Personalprobleme. Die haben einerseits einen erfreulichen Grund: Mit dem erst im Winter von den Kiel Baltic Hurricanes gekommenen Linebacker Thiadric Hansen (Winnipeg Blue Bombers) und dem aus der Jugend der Berlin Adler stammenden Wide Receiver Max Zimmermann (Sasketchewan Rough Riders) spielen zwei potenzielle Leistungsträger der Royals derzeit in der kanadischen Profiliga CFL statt in Potsdam.
Weniger erfreulich sind hingegen die vielen Verletzungsprobleme. Nur beispielhaft: Mit Samuel Straub, Jason Tucker, Paul Zimmermann und Timothy Knuettel musste Headcoach Michael Vogt in dieser Saison bereits vier verschiedene Quarterbacks einsetzen. Und der fünfte Mann auf dieser Position, Cody Wiiliams, der eigentlich als Spielmacher die Offense der Royals unter die Top 4 und damit in die Play-offs führen sollte, verabschiedete sich drei Tage vor dem Saisonstart zu diversen Try-outs in die USA und Kanada – bisher auf Nimmerwiedersehen. Mit Rückkehrer Jason Tucker, der Potsdam 2017 u. a. durch einen 30:7‑Triumph über die Panther in Benrath (mit drei erlaufenen und einem erworfenen Tucker-Touchdown) ins Football-Oberhaus geführt hatte, und dem hoch talentierten Berliner Paul Zimmermann hinter dem Center gelang trotzdem ein einigermaßen ordentlicher Saisonstart, der nun noch mit einer Siegesserie in die Play-offs führen soll. Mit dabei bei den Royals zwei ehemalige Starter der Panther, die sich beruflich veränderten und nun für die Royals auf der Jagd nach den Punkten sind: Yannick Kiehl ebnet als rechter Tackle die Laufwege für Runningback Adams, Cornerback (und Ex-Panther Teamcaptain) Till Janssen ist nach verletzungsbedingtem Fehlen zu Saisonbeginn mittlerweile aus dem Backfield der Royals nicht mehr wegzudenken.
Irgendwie hört sich das ganz ähnlich wie bei den Panthern an, die seit Saisonbeginn auch diverse Abgänge zu verkraften hatten und personell auch aus dem letzten Loch pfeifen. Samstag, 17 Uhr. Stadion Benrath. Ein neuer Versuch der Panther, den ersten Sieg einzufahren.
Düsseldorf Panther – Potsdam Royals
Samstag, 17. August, Kick-off 17 Uhr
Stadion VfL Benrath, Eingang Bayreuther Straße