Mon­archs machen früh­zei­tig alles klar

21. August 2016
Jürgen Nitsch

Nicht ein­mal 20 Sekun­den lang durf­ten die Pan­ther von einer Sen­sa­tion träu­men: Gleich im ers­ten Spiel­zug mach­ten die Dres­den Mon­archs klar, dass sie bei ihrem GFL-Gast­spiel in Düs­sel­dorf ihrer Favo­ri­ten­rolle gerecht wer­den woll­ten: Mit einem spek­ta­ku­lä­ren 79-Yards Lauf von US-Run­ning­back Donald Rus­sell über­nah­men die Gäste im Ben­ra­ther Pan­ther-Gehege die Füh­rung, die sie auch bis zum 69:16 (21:6, 21:3, 13:7, 14:0)-Endstand nicht mehr abga­ben.

„Wir haben den Anfang total ver­schla­fen. Das sah so aus, als wenn wir sie­ben Stun­den im Bus geses­sen hät­ten und nicht die Mon­archs“, kri­ti­sierte Düs­sel­dorfs Head­coach Michael Wevel­siep seine Schütz­linge. Aller­dings hatte er trotz der über­deut­li­chen Nie­der­lage auch Posi­ti­ves gese­hen: „Wir wer­den Schritt­chen für Schritt­chen bes­ser, das war auch im Trai­ning diese Woche zu erken­nen.“ Was sicher­lich damit zusam­men­hängt, dass – wie berich­tet – mit Jörg Macken­thun und Anthony Doghmi zwei erfah­rene Coa­ches den Trai­ner­stab ergän­zen.

Wobei der neue Defense Coor­di­na­tor Macken­thun zugab, vom hohen Score ent­täuscht zu sein: „Ich war vor­her sicher, dass wir sie unter 40 Punkte hal­ten wür­den.“ Dass dar­aus nicht wurde, lag zum einen daran, dass die Sach­sen – anders als die ande­ren Top­teams Kiel und Braun­schweig in den Wochen zuvor – auch nach der deut­li­chen Füh­rung zur Pause noch wei­ter Gas gaben und ledig­lich in den bei­den letz­ten Angriffs­se­rien ihre ame­ri­ka­ni­schen Stars schon­ten. Zum ande­ren machte sich die erneute Umstel­lung des Abwehr­sys­tems unter dem bereits drit­ten ver­ant­wort­li­chen Trai­ner in die­ser Sai­son bemerk­bar. „Das ist aber ganz nor­mal, dass die Jungs das alles nach nur zwei gemein­sa­men Trai­nings­ein­hei­ten noch nicht ver­in­ner­licht haben“, erklärte Macken­thun. „Das war oft genug deut­lich zu sehen, dass der ein oder andere Spie­ler eben einen Moment zu lange nach­den­ken muss und das nutzt so ein cle­ve­rer Geg­ner natür­lich aus.“

Wenigs­tens hatte die Düs­sel­dor­fer Deckung gegen die über­mäch­ti­gen Gäste durch­aus einige starke Momente: So ‚klaute‘ Till Jans­sen sei­nem Dres­de­ner Gegen­spie­ler im ers­ten Vier­tel den Ball. Safety Mike Wal­lace schnappte sich zwei geg­ne­ri­sche Pässe und Jalali Shayan fügte eine dritte Inter­cep­tion hinzu, die lei­der wegen eines Fouls aber nicht zum erhoff­ten Touch­down führte. Zudem zeigte Line­backer Marius Kensy, gerade erst aus der U19 hoch­ge­rückt, sein Talent bei einem kra­chen­den Sack von Dres­dens Spiel­ma­cher Bran­don Con­nette.

Auf der ande­ren Seite tat sich die Düs­sel­dor­fer Offense ohne ihre bei­den ange­schla­ge­nen Import­spie­ler Clark Evans und Jere­miaha Gates gegen die druck­volle Dres­de­ner Abwehr sehr schwer. Die High­lights: Quar­ter­back Manuel Engel­mann bediente Mar­tin Emos mit einem tol­len 39-Yards-Pass zum ers­ten Pan­ther-Touch­down des Tages. Auch nach der Pause ver­passte Engel­mann, der ins­ge­samt aber allzu oft keine Zeit hatte, sein Spiel zu ent­wi­ckeln, den Dres­de­nern ein Big Play, als Aziz Rebai dem ‚könig­li­chen‘ Back­field davon sprin­tete. Wie pre­kär die per­so­nelle Situa­tion der Haus­her­ren ist, zeigte sich im Schluss­vier­tel. Als Engel­mann kurz­zei­tig mit einer Fuß­bles­sur vom Feld musste, über­nahm kurz­ent­schlos­sen Tyrone Alex­an­der, der bis­he­rige Run­ning­back der U19, die Quar­ter­back-Posi­tion.

Des­halb dürfte Ex-Rhein-Fire-Profi David Oden­thal, der als Offense Coor­di­na­tor der Colo­gne Cro­co­di­les für den wahr­schein­li­chen Rele­ga­ti­ons­geg­ner der Pan­ther spio­nierte, wohl kaum wert­volle Erkennt­nisse gewon­nen haben.

Ger­man Foot­ball League, Gruppe Nord:
Düs­sel­dorf Pan­ther – Dres­den Mon­archs 16:69 (6:21, 3:21, 7:13, 0:14)
0:7      Donald Rus­sell, 79-Yards-Lauf, PAT Franz Kam­mel; 0:20 Minu­ten gespielt
6:7      Mar­tin Emos, 39-Yards-Pass von Manuel Engel­mann, PAT Franz Kam­mel; 4:03
6:14    Donald Rus­sell, 2‑Yards-Lauf, PAT Franz Kam­mel; 7:34
6:21    Hen­drik Hin­richs, 11-Yards-Pass von Bran­don Con­nette, PAT Franz Kam­mel; 11:21
9:21    Daniel Schu­ma­cher, 40-Yards-Fieldgoal; 14:24
9:28    Donald Rus­sell, 2‑Yards-Lauf, PAT Franz Kam­mel; 18:52
9:35    Hen­drik Hin­richs, 6‑Yards-Pass von Bran­don Con­nette, PAT Franz Kam­mel; 20:12
9:42    Bran­don Con­nette, 16-Yards-Lauf, PAT Franz Kam­mel; 22:48
9:49    Micky Kyei, Fum­ble Reco­very in der End­zone nach geblock­tem Punt, PAT Franz Kam­mel; 26:57
16:49  Aziz Rebai, 37-Yards-Pass von Manuel Engel­mann, PAT Daniel Schu­ma­cher, 32:08
16:55  Donald Rus­sell, 19-Yards-Lauf; 34:15
16:62  Mike Schallo, 23-Yards-Pass von Bran­don Con­nette, PAT Franz Kam­mel, 37:03
16:69  Karl Die­sel, 15-Yards-Pass von Fer­ras El-Hendi, PAT Franz Kam­mel; 40:45

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