Was gibt es schöneres im Düsseldorfer Sport als die Duelle gegen die – zugegeben – große Nachbarstadt im Süden, Köln? Für einen Düsseldorfer und Kölner Sport-Fan sicher nicht. Im Eishockey und Fußball sind es harte Kämpfe, bis ein Sieger feststeht und so wird es auch am Samstag im American Football sein, wenn die Düsseldorf Panther um 16 Uhr im Benrather Stadion auf die Cologne Crocodiles treffen. Obwohl es für beide Teams um nichts mehr geht, ist es natürlich ein besonderes Spiel. „Wir wissen um die historische Rivalität beider Mannschaften und die Panther werden alles geben, um den Platz als Sieger zu verlassen“, unterstreicht Panther-Headcoach Tim Johnson die Bedeutung des Aufeinandertreffens beider Teams.
Für beide Mannschaften aus dem Westen wird das Spieljahr 2019 sicherlich als eine Saison mit einem hohen Frustfaktor in die Geschichte eingehen. Während es für die Crocodiles „nur“ mit dem Verfehlen der Play-offs noch ein wenig harmlos ausging, schieben die Panther bisher eine fast beispiellose Niederlagen-Serie vor sich her. Deshalb hoffen sie am Samstag wenigstens einmal in der regulären Saison als Sieger den Platz zu verlassen und so ein positives Gefühl mit in die Relegationsspiele um den Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse, der GFL, zunehmen. Das ist auch das einzige, was die Panther eventuell aus der Partie mitnehmen könnten, denn die Rollen am Rhein sind klar verteilt. 35 Monate ist es her, dass die footballerischen Kräfteverhältnisse am Rhein – auf für die Panther äußerst schmerzhafte Art und Weise – zuletzt neu geordnet wurden. Mit den beiden deutlichen Siegen in der Relegation gegen den alten Rivalen aus Düsseldorf kehrten die Cologne Crocodiles in die erste Liga zurück und schubsten gleichzeitig die Raubkatzen in die – zwar seit dem vergangenen September beendete, aber inzwischen wieder drohende – Zweitklassigkeit. Dass auch im Jugendbereich, in der U19, die jahrzehntealte Rivalität zwischen den beiden Traditionsclubs in diesem Jahr mit dem fünften deutschen Jugendmeistertitel für die Reptilien endete, unterstreicht: Derzeit sind die Grün-Gelben die Nummer eins am Rhein. Aber das ist sicher auch nur ein Trostpreis für die Truppe aus der Domstadt von Headcoach Patrick Köpper: „Nicht nur wieder die Play-offs erreichen, sondern auch über die erste Runde hinauskommen“ wollte man laut ‚Huddle Footballmagazin‘, Mai 2019. Was nur logisch erschien, denn der Weg an die Spitze nicht nur im rheinischen, sondern auch im deutschen Football sollte langsam, aber unaufhaltsam fortgesetzt werden. Nach Platz 5 nach dem erwähnten Wiederaufstieg 2017 und Platz 4 (und dem Aus im Viertelfinale gegen den erfolgreichen Titelverteidiger aus Schwäbisch-Hall) im Jahr 2018 stand der nächste Schritt auf dem Wunschzettel. Diese Hoffnungen sind aber seit knapp drei Wochen geplatzt: Zuvor hatten die Crocos auch das zweite Spiel gegen den direkten Rivalen um Platz vier (samt damit verbundener Play-off-Beteiligung) bei den Berlin Rebels deutlich mit 22:43 verloren. Bei nunmehr vier Zählern Rückstand und eindeutigem Minus im direkten Vergleich hätten die Hauptstädter schon alle verbliebenen Spiele bei gleichzeitigen Kölner Erfolgen verlieren müssen. Der Rebels-Erfolg gegen Dresden bedeutete somit am 24. August das Aus der Ambitionen. Da könnte zumindest ein Erfolg bei den sieglosen Panthern helfen die Saison halbwegs zu retten. Für die Anhänger, die Trainer, Spieler und Verantwortlichen der Crocodiles gilt übrigens das gleiche wie für die Raubkatzen aus Benrath: Das Spiel kann beginnen.
Düsseldorf Panther – Cologne Crocodiles
Samstag, 7.9.2019, Kick-off 16 Uhr
Stadion VfL Benrath, Eingang Bayreuther Straße