Düs­sel­dorf Pan­ther berei­ten sich auf „Corona-Sai­son“ der GFL2 vor

28. Juli 2020
Carsten van Zanten

Ver­ant­wort­li­che sehen beson­dere Situa­tion als eine Art Pra­xis­test für neues Kon­zept

Düs­sel­dorf, 28. Juli 2020 – Außer­ge­wöhn­li­che Situa­tio­nen erfor­dern außer­ge­wöhn­li­che Maß­nah­men: Vor dem Hin­ter­grund der Mitte Juli ver­öf­fent­lich­ten end­gül­ti­gen Ver­sion der vor dem Hin­ter­grund der Corona-Pan­de­mie über­ar­bei­te­ten Bun­des­spiel­ord­nung (BSO) des Ame­ri­can Foot­ball Ver­band Deutsch­land e.V. (AFVD) erklä­ren sich die Düs­sel­dorf Pan­ther bereit, unter den gege­be­nen Umstän­den am Spiel­be­trieb der GFL2 teil­zu­neh­men. Diese Zusage gilt selbst­ver­ständ­lich vor­be­halt­lich even­tu­el­ler künf­ti­ger Auf­la­gen der Poli­tik oder Emp­feh­lun­gen sei­tens der Wis­sen­schaft. Der geplante Sai­son­start der GFL2 ist für das zweite Sep­tem­ber­wo­chen­ende ter­mi­niert. Wie viele Par­tien gegen wel­che Geg­ner gespielt wer­den, steht zum aktu­el­len Zeit­punkt noch nicht end­gül­tig fest. Nach der­zei­ti­gem Stand wer­den die Pan­ther mit vie­len jun­gen deut­schen Talen­ten in ihren Rei­hen gegen die Ass­in­dia Car­di­nals aus Essen, die Lan­gen­feld Long­horns und die Solin­gen Pala­dins antre­ten. Auf- und Abstei­ger wer­den defi­ni­tiv nicht ermit­telt.

Foto: Hubert Bädorf

Moti­viert im „Kampf um die gol­dene Ana­nas“: Auch wenn mit der Teil­nahme an der dies­jäh­ri­gen ver­kürz­ten GFL2-Sai­son keine sport­li­chen Meri­ten ver­dient wer­den kön­nen, sehen die Düs­sel­dorf Pan­ther dem vom AFVD legi­ti­mier­ten Spiel­be­trieb vol­ler Vor­freude ent­ge­gen. „Zunächst ein­mal ist es für uns als Sport­ver­ein natür­lich obers­tes Ziel, unse­ren Mit­glie­dern die Mög­lich­keit zu bie­ten, ‚ihren‘ Sport auf best­mög­li­che Weise aus­zu­üben,“ unter­streicht Michael Wevel­siep, Mit­glied des geschäfts­füh­ren­den Vor­stands. „Das Kräf­te­mes­sen gegen andere Teams ist vor die­sem Hin­ter­grund zwei­fel­los deut­lich attrak­ti­ver als der reine Trai­nings­be­trieb.“

Die aktu­elle Situa­tion bie­tet zudem per­fekte Vor­aus­set­zun­gen, um den vom frisch instal­lier­ten Sport­ma­na­ger Tim Haver Droeze und dem eben­falls neuen Head Coach Dou­glas Fryer ver­folg­ten Plan, ver­stärkt auf hung­rige ein­hei­mi­sche Talente zu set­zen, einem ers­ten Pra­xis­test ohne jeden Erfolgs­druck zu unter­zie­hen. „Wäh­rend die Schlüs­sel­po­si­tio­nen sonst zumeist mit Import­spie­lern aus den USA besetzt sind, gehen wir jetzt kom­plett ohne diese in die Sai­son“, so Haver Droeze. Gleich­zei­tig betont er noch ein­mal deut­lich, dass es sich dabei kei­nes­falls um eine „Not­lö­sung“ han­delt, son­dern bereits in dem vor Corona vor­ge­stell­ten neuen Kon­zept eine Stär­kung der „deut­schen Karte“ deut­lich for­mu­liert wurde. „Auch erin­nere ich gern daran, dass wir bereits im ver­gan­ge­nen Jahr mit Ser­gej Ken­dus einem deut­schen Run­ning Back ver­traut haben, der für viel Wir­bel sorgte und einige Exper­ten über­raschte“, so der Nie­der­län­der. „Die­sen Weg wer­den wir kon­se­quent wei­ter­ge­hen und jetzt natür­lich noch mehr Posi­tio­nen mit deut­schen Spie­lern beset­zen. Die Düs­sel­dorf Pan­ther haben ein enorm erfolg­rei­ches Jugend­pro­gramm, das seit Jah­ren immer wie­der viele junge und gut aus­ge­bil­dete Talente her­vor­bringt. Wieso soll­ten wir die­sen Talen­ten keine Chance geben?“

Auch Head Coach Fryer sieht den bevor­ste­hen­den Auf­ga­ben vol­ler Vor­freude ent­ge­gen: „Wir wol­len diese Sai­son nut­zen, um die Spie­ler ohne gro­ßen Druck auf die GFL2 Sea­son 2021 vor­zu­be­rei­ten. Wir haben einige Neue­run­gen ins Trai­ning ein­ge­bracht, die schon jetzt erste Früchte tra­gen und unser Team auf ein neues Level brin­gen soll­ten. Der Ver­ein und die Spie­ler haben sich für eine ver­kürzte und regio­nal aus­ge­spielte Sai­son aus­ge­spro­chen – und wir Coa­ches wer­den alles dafür tun, um das Team auf diese Spiele vor­zu­be­rei­ten.“

Den Unwäg­bar­kei­ten einer Pan­de­mie ist es dabei geschul­det, dass die ver­kürzte GFL2-Sai­son mit geplan­tem Start Mitte Sep­tem­ber bei­spiels­weise bei stei­gen­den Infek­ti­ons­zah­len doch noch abge­sagt wer­den kann. Auch haben alle zum jet­zi­gen Zeit­punkt gemel­de­ten Ver­eine auch nach der am ver­gan­ge­nen Frei­tag abge­lau­fe­nen soge­nann­ten Opt-out-Frist die Mög­lich­keit, die Teil­nahme am Ligen­be­trieb aus Corona-beding­ten Grün­den zurück­zu­zie­hen, ohne Sank­tio­nen befürch­ten zu müs­sen.

AFVD-Prä­si­dent Robert Huber schrieb dazu ver­gan­gene Woche in einem Infor­ma­ti­ons­schrei­ben an die Ver­eine: „Die Situa­tion ändert sich stän­dig, Rah­men­be­din­gun­gen selbst für die nächs­ten Wochen sind stets nur abzu­schät­zen, und es ist nur natür­lich, dass es dabei auch Rück­schläge geben kann. […] Eine Rück­gabe der Lizenz oder ein […] Nicht­an­tre­ten ist […] in ‚nor­ma­len Spiel­zei­ten‘ zwin­gend mit einer Geld­strafe ver­bun­den. Diese Rege­lung musste für 2020 nun natür­lich modi­fi­ziert wer­den, und gesche­hen ist dies, indem für die Sai­son 2020 der Auto­ma­tis­mus der Geld­strafe auf­ge­ho­ben wurde, wenn ein Ver­ein aus Grün­den der Covid-19-Pan­de­mie nicht antre­ten kann. Damit ist die Frei­wil­lig­keit der Teil­nahme für die Ver­eine umge­setzt wor­den. […] Auch wird mit der Rück­gabe die Spiel­be­rech­ti­gung in der Liga für die Zukunft nicht abge­ge­ben. […] Das geän­derte Lizenz­sta­tut sichert dem Ver­ein zu, 2021 für die Lizenz­liga mel­den zu kön­nen, für die der Ver­ein 2020 qua­li­fi­ziert war.“

Die Jugend­teams und die Frau­en­mann­schaft der Düs­sel­dorf Pan­ther sind der­zeit eben­falls mit der Orga­ni­sa­tion eines Spiel­be­triebs beschäf­tigt. So wol­len die U19 GFL‑J sowie die U16 an einer „Not­liga“ teil­neh­men, die U10, U13 sowie die Frauen haben Inter­esse an Freund­schafts­spie­len. Dies wurde dem ver­ant­wort­li­chen Ame­ri­can Foot­ball und Cheer­lea­ding Ver­band Nord­rhein-West­fa­len e.V. (AFV­CNRW) vor zwei Wochen auf Nach­frage mit­ge­teilt. Der Ver­band arbei­tet der­zeit an der Pla­nung mög­li­cher Spiele.

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