Lars Trömel, seit gut einem Jahr Headcoach der U19 der Düsseldorf Panther, ist neben dieser Tätigkeit u. a. auch als Dozent an der Deutschen Sporthochschule in Köln aktiv. Auf Grund dieser Verbindung zu dieser bundesweit bekannten Hochschule konnte nun eine Zusammenarbeit gestartet werden, von der beide Seiten – die Düsseldorf Panther und die Sportwissenschaftler – profitieren sollen. Daher möchten wir gerne vom HC der Panther Rookies etwas mehr über dieses Konzept erfahren und haben uns im September mit ihm zu einem Interview verabredet, in dem natürlich auch die Erweiterung des Trainerstabs ein Thema war.
Panther: Sind die Panther Rookies nun zukünftig Teil einer sportmedizinischen Studie oder profitieren sie von schon längere Zeit bewährten Verfahren der Sporthochschule?
Lars: Um genau zu sein, besteht die Kooperation mit der IST-Hochschule, auch wenn der Kontakt über die Sporthochschule zustandegekommen und der Leiter der Studie Doktorand an der SpoHo in Köln ist. Die Motivation beider Hochschulen bestehet darin, anhand unserer Entwicklung neue Erkenntnisse zu gewinnen. Wir wiederum profitieren von den neusten wissenschaftlichen Methoden und den langjährigen und wissenschaftlich fundierten Erfahrungen. Unsere Spieler erhalten dadurch ein erstklassiges Konditionstraining, das speziell auf American Football abgestimmt ist. Ziel ist durch das funktionelle Training besser diesen Sport ausüben zu können, aber auch insgesamt die Konstitution zu verbessern und vor allem Verletzungen vorzubeugen.
Panther: Fahren die Spieler nun regelmäßig nach Köln oder kommen die Sportwissenschaftler auch nach Düsseldorf zu den Trainingseinheiten?
Lars: Die Spieler müssen kein einziges Mal nach Köln fahren, die IST-Hochschule ist in Düsseldorf ansässig. Somit finden die zwei Eingewöhnungstermine und insgesamt acht Testtage in Düsseldorf statt. Wir haben das Glück FitX als Partner gewinnen zu können. Dort trainiert nicht nur ein Großteil der Spieler kostenfrei, sondern wir dürfen auch die Räumlichkeiten für unsere Leistungsfeststellung nutzen. Die technische Ausrüstung des IST-Studieninstituts ist mobil, so dass wir die medizinischen Tests überall durchführen können. Simon Gavanda als ehemaliger Spieler der Panther ist hierbei unser Betreuer, der mit uns gemeinsam das Programm bedarfsorientiert entwickelt hat.
Panther: Erweitern neue Trainer die bisherige Crew oder haben sie – wen auch immer – abgelöst?
Lars: Wir haben generell viele neue Trainer gewinnen können, wobei die alte Crew bis auf Steve Tang, der als Spieler in die NFL China gewechselt ist, beibehalten wird. Zusätzlich sind bisher folgende Coaches dazugestoßen: Terence Amagetcher für die Linebacker, Jannik Dohmen für die Defense Backs und Christoph Winkler für die Wide Receiver übernimmt die Grundlagenvermittlung für neue Spieler Wir sind sehr glücklich, dass alle diese Coaches aus den eigenen Reihen kommen, denn so kennen sie das Programm und beweisen ihre enge Bindung an den Verein und das Team. Weitere Coaches werden nach dem Beenden ihrer Saison unseren Stab erweitern.
Panther: Ist es außergewöhnlich, dass schon zum jetzigen Zeitpunkt mit der Vorbereitung der Saison 2017 begonnen wird? Üblich ist doch meines Wissens ein Startpunkt in der dunklen Jahreszeit, sprich Wintertraining in einer Sporthalle.
Lars: Da wir unsere eigenen Maßstäbe setzen, weiß ich gar nicht, ob es ungewöhnlich ist. Sicherlich ist es früh, aber wir haben ja große Ziele und müssen dementsprechend das Fundament möglichst stabil bauen. Momentan legen wir neben dem Kraft- und Schnelligkeitstraining unser Augenmerk auf die Technikschulung. Dies bildet einen weiteren Eckpfeiler unserer Arbeit. Zudem können wir so die neuen Spieler integrieren.
Panther: Welche Vorteile im Vergleich zur Saisonvorbereitung 2016 werden durch diese neue Vorgehensweise erwartet?
Lars: Sicherlich haben schon letztes Jahr viele der Jungs Krafttraining betrieben. Der Unterschied jetzt ist, dass es speziell auf American Football abgestimmt wird und für alle standardisiert das trainiert wird, was wir für unseren Sport brauchen. Somit erhalten wir mehr Quantität und die nötige Qualität. Weiterhin ist es ein Vorteil, dass wir viele Spieler haben, die bereits letztes Jahr im Team waren. Somit sind wir weiter, was die Inhalte betrifft, aber auch das Zusammengehörigkeitsgefühl ist jetzt schon ein viel engeres.
Panther: Vielen Dank für diese ausführlichen Antworten Lars. Sicherlich werden die bei diesem Programm gewonnenen Erkenntnisse dann aber nicht nur auf die Rookies beschränkt bleiben, sondern vereinsintern auch auf die anderen Jugendmannschaften „durchsickern“. Daher werden diese Jungs entsprechend schon die Basics kennen, wenn sie im Lauf ihres Football-Lebens in der U19 starten werden. Wir wünschen nun Dir und Deiner neuen Trainer-Crew viel Erfolg bei der geplanten Umsetzung und freuen uns, diese Resultate im Frühjahr 2017 bei den dann anstehenden Spielen der GFL‑J erleben zu dürfen.