Routinierte Monarchs nutzen jeden Fehler der Gäste gnadenlos aus, gewinnen 70:0
Düsseldorf, 2. Mai 2015 – Es war einfach ein gebrauchter Tag: Nur wenige Tage nach ihrem viel umjubelten 30:0‑Heimsieg gegen die Berlin Adler kamen die Düsseldorf Panther im ersten Auswärtsspiel der Saison gehörig unter die Räder. In einer einseitigen Partie setzten sich die Dresden Monarchs mit 70:0 (17:0/30:0/10:0/13:0) gegen die Gäste aus dem Rheinland durch – und untermauerten damit in ihrem ersten Saisonspiel eindrucksvoll ihre Ambitionen auf den Meistertitel.
„Erst hatten wir kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu.“: So oder ähnlich lässt sich der Trip nach Dresden aus Sicht der Düsseldorf Panther treffend zusammenfassen. Denn dass das Gastspiel bei den ambitionierten Monarchs unter keinem allzu guten Stern zu stehen schien, wurde bereits vor Spielbeginn deutlich. Während des Aufwärmens verletzte sich beispielsweise Offensive Guard Billy Lai. Noch in der ersten Hälfte kamen mit Philipp Kalisch (Defensive Back / Kicker) und Moritz Petzold (Wide Receiver) zwei weitere verletzungsbedingte Ausfälle hinzu.
Trotz der ungünstigen Vorzeichen verkauften sich die Panther in der Anfangsphase der Partie noch recht gut. Als sich die Monarchs gleich mit ihrem ersten Angriffsrecht bis auf wenige Yards an die Düsseldorfer Endzone herangearbeitet hatten, hielt die Gäste-Defensive erfolgreich dagegen. Die hoch favorisierten, und bei ihrer Heimpremiere vor 7.130 Zuschauern äußerst motivierten Hausherren mussten sich mit einem Field Goal begnügen. Direkt nach dem Kick-off-Return machte der Panther-Angriff um Quarterback Manuel Engelmann dann mit einem sehenswerten Trickspielzug viel Raum gut, allerdings wurde der Ball an der Dresdener 27-Yards-Linie gefumbled. Danach nahmen die Monarchs das Heft des Handelns wieder in die Hand – und gaben es praktisch für den Rest des Spiels nicht mehr her. Vor allem im zweiten Viertel wurde so gut wie jeder Ballbesitz in einen Touchdown umgemünzt. Der Halbzeitstand von 47:0 war die logische Konsequenz.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt bestanden somit keine ernsthaften Zweifel mehr, wer das Feld als Sieger verlassen würde. Folgerichtig übergab kurz nach Wiederbeginn der Starting Quarterback Clay Belton an seinen Backup Eric Seidel. Auch auf anderen Positionen durfte vermehrt die zweite Garde der Blaublüter Spielpraxis sammeln. Die Panther ihrerseits präsentierten sich jetzt wieder etwas sortierter als im zweiten Viertel, konnten besser dagegenhalten. Die Monarchs brachten daher „nur“ noch 23 weitere Punkte auf die Anzeigetafel. Im Schlussviertel hatten die Panther sogar noch die Chance, wenigstens das „Zu-Null“ zu verhindern. Aber der Field Goal-Versuch aus 36 Yards beim Stand von 57:0 landete am Pfosten – wie hätte es an diesem gebrauchten Tag auch anders sein sollen?
Düsseldorfs Headcoach Marc Ellgering hatte trotz der deutlichen Niederlage lobende Worte für seine Mannschaft übrig: „Sicher, heute waren auf unserer Seite viele Defizite zu erkennen. Ich bin aber dennoch sehr stolz auf unsere Spieler, dass sie sich zu keinem Zeitpunkt der Partie aufgegeben haben. Wir verfügen momentan einfach weder über die personelle Tiefe noch über die wirtschaftlichen Möglichkeiten, um mit den Dresden Monarchs und den anderen Spitzenteams der Liga mithalten zu können. Aber wir werden weiter auf Kurs bleiben und uns schrittweise weiter verstärken müssen. Solche Spiele helfen uns bei unserer Entwicklung, daran werden wir reifen und wachsen, auch wenn dies ein schmerzlicher Prozess ist. Wir befinden uns in der Phase des Neuaufbaus. Und ich kann gar nicht oft genug sagen, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben, bei dem wir alle Geduld brauchen werden.“
Clemens Sökefeld, General Manager der Panther, fasste das Geschehen so zusammen: „Gegen Berlin haben wir gesehen, was wir können; gegen Dresden wurde uns aufgezeigt, woran es noch hapert. Daran werden wir arbeiten.“
Trost mögen die Düsseldorf Panther zudem darin finden, dass sie als Europas ältestes noch aktives Football-Team offensichtlich auch Fans in Nordamerika haben: Die San Francisco 49ers stellten in der Nacht zu Freitag ihr neues Ausweichtrikot für die kommende Saison vor, das im Design und Farbgebung deutliche Ähnlichkeit zum diesjährigen Raubkatzen-Dress aufweist. Schön zu sehen, dass auch der fünfmalige Super Bowl-Champion auf dem Weg zurück zu alter Stärke auf den „Panther Pride“ vertraut.
1. Mai 2015: Dresden Monarchs vs. Düsseldorf Panther
Stadion: Dynamo Dresden
Zuschauer: 7.130
Scoring:
1. Viertel:
3:0 Field Goal Monarchs – Jan Hilgenfeldt (27 Yards)
10:0 Touchdown Monarchs – Donald Russell (Run, 1 Yard), PAT good
17:0 Touchdown Monarchs – Donald Russell (Pass von Clay Belton, 25 Yards), PAT good
2. Viertel:
24:0 Touchdown Monarchs – Guillaume Rioux (Pass von Clay Belton, 30 Yards), PAT good
26:0 Safety Panther
33:0 Touchdown Monarchs – Guillaume Rioux (Pass von Clay Belton, 8 Yards), PAT good
40:0 Touchdown Monarchs – Donald Russell (Run, 5 Yards), PAT good
47:0 Touchdown Monarchs – Donald Russell (Run, 2 Yards), PAT good
3.Viertel:
54:0 Touchdown Monarchs – Guillaume Rioux (Pass von Clay Belton, 18 Yards), PAT good
57:0 Field Goal Monarchs – Jan Hilgenfeldt (38 Yards)
4. Viertel:
64:0 Touchdown Monarchs – Tille Plum (Fumble Recovery, 0 Yards), PAT good
70:0 Touchdown Monarchs – Matthias Meinel (Run, 6 Yards), PAT failed