Beliebte Vereinslegende verstirbt mit nur 56 Jahren an den Folgen einer Corona-Infektion
Düsseldorf, 27. Mai 2021 – Die Düsseldorf Panther trauern um Robert Motzkus: Der Ex-Nationalspieler und Mitglied der Panther-Meisterteams von 1983, ’84 und ’86 ist vergangenen Donnerstag im Alter von gerade einmal 56 Jahren in seiner Wahlheimat in Kanada an den Folgen einer Corona-Infektion verstorben. Robert war stets sehr positiv ausgerichtet und wegen seiner ruhigen, aber durchaus durchsetzungsfähigen, dabei aber immer freundlich-liebenswerten Art überall beliebt. Als überaus tragisch empfinden es viele, dass ausgerechnet er als ausgesprochen gesundheitsbewusster Mensch der gefährlichen Pandemie erlag.
1983 hatte Robert als erster aus der „Motzkus-Dynastie“ im Jugendteam der Panther mit dem Football begonnen. Nach der norddeutschen Vize-Meisterschaft mit den Rookies holte Panther-Legende Steve Moor als damaliger Cheftrainer den talentierten jungen Tight End für das Finale in Nürnberg, das den Raubkatzen mit dem 22:7 gegen die Ansbach Grizzlies den ersten Germanbowl-Titel bescherte, erstmals in die erste Mannschaft. Als zweiter Tight End neben dem späteren Erfolgscoach Christos Mantzaridis erarbeitete sich Robert in der Folge einen festen Platz im Panther-Rudel, das Mitte der 80er-Jahre den deutschen Football prägte. Dem überragenden Laufspiel der Düsseldorfer geschuldet war seine Rolle meist die des „blockenden Tight Ends“. Doch wann immer er verstärkt ins Passspiel eingebunden wurde, war unsere Nummer 99 auch da ein stets verlässlicher Akteur und geradezu ein Touchdown-Garant.
1984 in Essen (27:13) und 1986 in Würzburg (27:14) sollten für Robert und seine Mitstreiter noch zwei weitere deutsche Meistertitel folgen, jeweils nach tollen Saisons und Endspielerfolgen gegen den unumstrittenen Süd-Champion aus Ansbach. Mit den beiden Final-Niederlagen gegen die Grizzlies 1985 (7:14) in Köln und drei Jahre später gegen den rheinischen Nachbarn Red Barons aus Köln (20:25) in Berlin blieb ihm nach zwei weiteren großartigen Spielzeiten die jeweilige Krönung versagt. In den Jahren 1988 und 1989 gab es bei den Panthern sogar den „dreifachen Motzkus“: Außer Robert und seinem jüngeren Bruder Andreas, der es später bekanntlich als einer der besten Footballer hierzulande in die Profi-Teams von Birmingham Fire, Frankfurt Galaxy und Rhein Fire in die World League, bzw. die NFL Europe schaffte, gehörte mit Thomas auch der älteste der drei Motzkus-Brüder zur Erstliga-Mannschaft – als Kicker.
Aufgrund der dominanten Rolle der Raubkatzen wurde Robert in dieser Zeit quasi folgerichtig auch als einer von zeitweilig 19 Düsseldorfern ins Nationalteam berufen. Bei der Europameisterschaft in Finnland überraschte die deutsche Mannschaft im Sommer 1987 als Vize-Champion, Bruder Andreas wurde als Quarterback der AFVD-Auswahl sogar zum wertvollsten Spieler (MVP) des Turniers gewählt. Auch zwei Jahre später, als Deutschland im eigenen Land in Hamburg und Recklinghausen EM-Bronze holte, war Robert ein wichtiger Teil des gastgebenden Teams.
Da Football zwar immer eine wichtige Rolle für ihn spielte, aber trotz aller Verbundenheit zum Verein und seinen ehemaligen Mitspielern und Coaches keinesfalls das Einzige für Robert war, beendete er bereits nach der Saison 1989 mit nur 25 Jahren seine aktive Karriere. Immer aufmerksam und allem Neuem und Unbekanntem gegenüber aufgeschlossen war er auch in seinem beruflichen Leben. Nach seiner Ausbildung zum Konditor arbeitete er lange „fachfremd“ für die Lufthansa.
Zwanzig Jahre nach dem Ende seiner Football-Laufbahn wagte er sogar einen kompletten Neuanfang und zog mit seiner Frau Heike und den beiden Töchtern Marla und Joy nach Kanada. Er wurde in Nelson heimisch, einer Kleinstadt mit rund 10.000 Einwohnern in der Provinz British Columbia im kanadischen Westen, wo er als Trucker arbeitete. Nach der Trennung von seiner ersten Frau Heike lernte Robert dort auch seine zweite Frau Karen kennen und lieben, die Hochzeit fand im vergangenen Jahr statt. Den Kontakt nach Deutschland, zu seiner Familie und zu den Panthern ließ Robert nie abreißen. Im Namen seiner trauernden Familie bedankt sich sein jüngerer Bruder Andreas für die große Anteilnahme der gesamten Panther- und Football-Community: „Wir sind einfach überwältigt von dem freundlichen und herzlichen Zuspruch.“