Es war wohl die Defense-Szene des letzten Spieles der Düsseldorf Panther gegen die Lübeck Cougars. Die Gäste hatten in der Offense noch nichts zu Stande gebracht, als sich der amerikanische Running Back der Cougars, Jamie Dale den Football schnappte, den ersten Panther stehen ließ, die Linebacker der Raubkatzen nicht beachtete und auf einmal freies Feld vor sich hatte, verfolgt von Florian Hölsken. Dale hatte anfangs einen Vorsprung von etwa 15 Yards, die aber immer weniger wurden. Hölsken kam immer näher und brachte den kleinen, quirligen US-Boy schließlich in Höhe der 40-Yards-Linie der Panther zu Boden. „Zuerst dachte ich, dass ich ihn nicht mehr bekomme, weil ich was gebraucht habe, um auf Höchstgeschwindigkeit zu kommen, aber Aufgeben war natürlich keine Alternative.“ Als der Endzonen-Lauf verhindert war, stand der Panther-Verteidiger auf, richtete sich das Trikot und weiter ging es. Sehr erfolgreich, die Panther hielten die Lübecker im ganzen Spiel davon ab Punkte auf das Scoreboard zu bringen. 29:0 hieß es am Ende der Partie für die Düsseldorfer.
![](https://www.duesseldorfpanther.de/wp-content/uploads/2017/06/IMG_2417-300x199.jpg)
Foto: Hubert Bädorf
Neben den mehr als 1.200 Zuschauern, die von dieser Aktion völlig begeistert waren, sind auch die Trainer an der Seitenlinie der Raubkatzen von dem Aachener in dieser Spielzeit angetan. „Florian ist einer der Spieler, die seit dem ersten Moment in dieser Saison dabei waren und schon sehr früh einen Pass unterschrieben haben. Seitdem hat er nicht ein Training und Spiel verpasst“, freut sich zum Beispiel Terence Amegatcher, Defense Coordinator der Raubkatzen, über die Leistung seines Schützlings. Als großer Teamplayer ist es Hölsken inzwischen gelungen, dass Amegatcher ihm blind vertraut. Auf die Frage, ob er den 19jährigen Panther bei diesem einen Spielzug als Linebacker aufgestellt hatte, kommt keine genaue Antwort. „Er war als Fee Safety auf dem Feld, da er inzwischen aber so gut ist, kann ich ihm blind vertrauen und ihn in der Verteidigung überall hinstellen, wo Bedarf ist. Er ist überall einsetzbar“, so Amegatcher. „Er hat einfach Spaß am Football.“
So stand bei Florian auch nicht die Freude über die Verhinderung des Touchdowns des Gegners im Vordergrund, sondern natürlich die Analyse des Fehlers in der Deckung. „Das Erste, was mir im Kopf herumschwirrte war eigentlich, wie es dazu kommen konnte und was wir falsch gemacht haben“, erinnert sich Hölsken. „Aber natürlich habe ich mich auch gefreut den Touchdown verhindert zu haben.“ Für seinen Trainer, Terence Amegatcher, kann es nur ein sportliches Ziel für den sehr talentierten Panther geben. „Er hat schon jetzt alle Vorrausetzungen, um einmal deutscher Nationalspieler zu werden.“
Als nächste große Aufgabe steht für Hölsken am Samstag die Auswärtspartie der Panther in Rostock auf der Agenda und die Jagd auf die gegnerischen Spieler. Vielleicht ist es ja wieder ein Running Back, den er stoppen muss – und danach bitte wieder das Trikot richten.